Gebührensäcke – Ein super Geschäft!
Heute war wieder einmal so ein „Gebührensack-Tag“. Das sind Tage, die ich wirklich abgrundtief „liebe“…
Zum besseren Verständnis fange ich ganz von vorne an: Die Firma Petroplast AG vertreibt die Gebührensäcke (gebührenpflichtige Abfallsäcke) als Monopolist gesamtschweizerisch (ob über Schweizer Grenzen hinaus, entzieht sich meiner Kenntnis).
Zu Beginn im Juni 2010 haben wir die Gebührensäcke direkt über die Petroplast AG bezogen. Die Verkaufseinheiten und die Mindestbestellmengen sind gross, die Marge (der Gewinn) ist gleich Null.
Per Fax hatte ich damals Nachschub bestellt, jedoch kommentarlos nichts erhalten. Auf meine telefonische Anfrage hiess es bei Petroplast lapidar: „Dann haben sie wahrscheinlich noch eine Rechnung offen…“ Dem war auch so.
Aber noch einmal zum besseren Verständnis: Es müssen 17l-Säcke (Rolle à 10 Stk.), 35l-Säcke (Rolle à10 Stk.), 60l-Säcke (à 10 Stk.) und 110l-Säcke (à 5 Stk.) im Angebot sein. Ein Dorfladen muss in der Folge ein Gebührensack-Lager von über CHF 2’000.– halten und rechtzeitig bezahlen können. Das ist absoluter Irrsinn!
Ergo: Die Petroplast AG hat trotz mehrmaliger Bestellfaxe kommentarlos keine Säcke mehr geliefert. Daraufhin habe ich meine Freundschaft zu dieser Kommunisten-Firma gekündigt. Die Rechnungen sind natürlich inzwsichen und schon lange auf Heller und Pfennig beglichen.
Der Dorfladen St. Peter-Pagig hat dann über zirka zwei Monate lang den Gebührensack-Verkauf boykottiert. Schliesslich soll der Dorfladen nicht dazu da sein, Gebührensäcke an Frau und Mann zu bringen, sondern um Lebensmittel, Schanfigger und um Bündner Spezialitäten und um Produkte des täglichen Bedarfs zu verkaufen.
„Mein Fehler“ war – rückblickend betrachtet definitiv – dem Unmut der Bevölkerung zu erliegen und eine Lösung mit der damaligen Gemeindeverwaltung St. Peter-Pagig (heute Grossgemeinde Arosa) zu suchen, die auch gefunden wurde.
Ich mache heute und jetzt auch keinen Hehl daraus, dass ich „Kunden“ verabscheue, die lediglich Gebührensäcke im Dorfladen kaufen. Lange habe ich mir überlegt, ob ich die Abgabe von Gebührensäcken von einem Mindesteinkauf im Dorfladen St. Peter-Pagig von wenigstens CHF 20.– abhängig machen soll.
Um die zum Teil beschränkten Gemüter nicht unnötig zu erhitzen, habe ich bis heute davon abgesehen.
Unlängst jammerte eine „Kundin“, deren Gesicht mir nicht bekannt war: „Ja um Himmels Willen, wenn der Laden schliesst, wo soll ich dann die Gebührensäcke kaufen?“
Ich habe der Dame verschiedene Alternativen vorgeschlagen, woraufhin sie ihr Näschen rümpfte. Die 10er-Rolle 17l-Säcke würden ihr jetzt aber erst mal wieder für ein Jahr reichen… Ja Gott sei Dank, da bin ich aber froh!
Im Übrigen hat diese Dame nichts, nada, niente im Dorfladen St. Peter-Pagig gekauft, nicht einmal einen Kaugummi!
Das sind mir genau die Richtigen, die sich darüber beschweren, wenn wieder einmal ein Dorfladen seine Pforten schliesst – Wo bekomme ich dann bloss meine Gebührensäcke her??? Das ist deren einzige Sorge! LMAA fällt mir dazu nur noch ein. Sorry!
Was ich unbedingt noch los werden will: Die Gewinnspanne auf Gebührensäcken ist bei Weitem tiefer als jene auf Kaugummis – und die ist schon für den Arsch!
Hier muss ich leider meinen Eintrag beenden, weil ich mich sonst ereifere. Und das wollen wir doch nicht. Oder?
Immer schön fröhlich bleiben (ich bleibe es auch!) wünscht Dir,
Dein Hitsch